Freunde der ehemaligen
Hindenburg-Kaserne in Kassel

Die ehemalige Hindenburg-Kaserne © Franz Wassermann

Seit 01. Juli 1971 ist die Hindenburg-Kaserne Heimat des Flugabwehrbataillon/Regiment 2 und blieb es bis zu dessen Außerdienststellung 1994.
Wie die Lüttich- und Wittich-Kaserne, wurde auch die Hindenburg-Kaserne nach 1935 im Rahmen eines großen Kasernen - Bauprogramms der Wehrmacht erbaut. Sie trägt den Namen des ehemaligen Generalfeldmarschalls und Reichspräsidenten Paul von Hindenburg.

Die ehemalige Hindenburg-Kaserne © Fla 2

Nach ihrer Errichtung fanden zunächst Teile des Infanterie-Regiment 15 ihre Unterkunft in der "HBK" bis diese 1939 in den Krieg ziehen mussten. Danach waren verschiedene Einheiten des Feldersatzwesens hier stationiert. Die Kaserne erlitt im zweiten Weltkrieg erhebliche Zerstörungen. Nach dem Krieg in Teilen renoviert, zogen das Amts- und das Landgericht ein. Später folgten ein Industriebetrieb und eine weitere Firma. Zwischen diesen zivilen Einrichtungen befanden sich noch brauchbare Hallen, sie fanden schon ab 1959 ihre militärische Verwendung. Gegen Ende der sechziger Jahre wurde die HBK wieder für ihren ursprünglichen Zweck eingeplant. Amts-und Landgericht zogen aus. Das Ausbildungsbataillon 59 der Bundeswehr belegte die Kaserne. Es folgte ihre völlige Renovierung und Erweiterung. Das Ausbildungsbataillon wurde aufgelöst.
Im Sommer 1971 verlegt das Flugabwehrbataillon 2 von FRITZLAR nach KASSEL in die HBK. Mit der Umgliederung und Umrüstung des FlaBtl zum FlaRgt, waren umfangreiche Neu- und Umbauten erforderlich. Mit den Jahren wurde die Kaserne Block für Block renoviert.

Die ehemalige Hindenburg-Kaserne © Franz Wassermann

Am 24. September 1993 wird das Flugabwehrregiment 2 außer Dienst gestellt - Ende März 1994 ist das Regiment aufgelöst und abgewickelt - Die Hindenburg-Kaserne steht leer.
Bald schon nach dem Abzug der Soldaten rückten die Bagger und Baumaschinen an, um sie, wie auch ihre Nachbarin, die Wittich-Kaserne, zu einem modernen Wohn- und Dienstleistungszentrum umzubauen. Beide Kasernen sind kaum noch wieder zu erkennen. Es entstand die Marbachshöhe. Leider fehlt heute jeglicher Hinweis auf die lange militärische Vergangenheit, und auf die vielen Soldaten mit ihren Einheiten und Verbänden die hier einst ihrem Vaterland treu gedient haben. Kein Platz, keine Straße, kein Gebäude erinnert an die militärische Vergangenheit.
Paul von Hindenburg

Paul von Hindenburg
Der Namensgeber: 1847 – 1934, Eine Kurzbiographie  von Kurt Häußner

Paul von Hindenburg wird als Sohn des preußischen Offiziers und Gutbesitzers Robert von Beneckendorff und von Hindenburg und dessen Frau Luise am 2. Oktober 1847 geboren. Nach kurzem Besuch des Gymnasiums wechselt er, 12-jährig, in eine Kadettenanstalt in Wahlstatt und später in Berlin. 1866 nimmt er an der Schlacht von KÖNIGGRÄTZ – 1870/71 an der Schlacht von SEDAN teil. Im Range eines Kommandierenden Generals in MAGDEBURG, nimmt er 1911 seinen Abschied aus dem Militärdienst.

Am 21. August 1914, drei Wochen nach Beginn des Ersten Weltkrieges wird er reaktiviert und übernimmt als Oberbefehlshaber die 8. Armee. Vom 26. bis 30. August führt er die "Schlacht bei Tannenberg" und schlägt mit seinen Truppen die 2. Russische Armee vernichtend. Die Schlacht an den Masurischen Seen beendet er mit dem Sieg über die 1. Russische Armee. Der Mythos des "Siegers von Tannenberg" macht ihn zum Oberkommandierenden über alle deutschen Truppen der gesamten Ostfront.

Der Generalfeldmarschal v. Hindenburg wurde am 29.08.1916 von Kaiser Wilhelm 2. zum Chef des Generalstabes des Feldheeres ernannt. Am 29. September 1918 war die Frühjahrsoffensive gescheitert, Hindenburg drängt auf die Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrages, rät dem Kaiser, Wilhelm II. zur Abdankung und Abreise nach Holland und stellt sich dem "Rat der Volksbeauftragten" zur Bekämpfung von Unruhen und Rückführung der Truppen in die Heimat zur Verfügung.

1919 zieht er sich in den Ruhestand zurück. Im April 1925 drängen die Rechtsparteien den parteilosen Hindenburg bei der Reichspräsidentenwahl zu kandidieren. Er wird mit einer relativen Mehrheit gewählt und leistet, obwohl überzeigter Monarchist, den Eid auf die Weimarer Verfassung. Er wird ein von allen demokratischen Kräften anerkannter Präsident.

1932 wird Hindenburg erneut Reichspräsident. Am 10. April wird er im zweiten Wahlgang mit der absoluten Mehrheit gegen Hitler wiedergewählt.

Am 30. Januar 1933 beruft er Hitler zum Reichskanzler. 1934, am 2. August stirbt Hindenburg und wird im Denkmal von Dannenberg beigesetzt.

Seit 1945 befindet sich seine Grabstätte und das seiner Frau in der Marburger Elisabethkirche.