Die Geschichte des Flugabwehrbataillon - Flugabwehrregiment 2 in Auszügen
(eine Kurzchronik von Kurt Häußner)

Das Flugabwehrbataillon 2, ab 1979 Flugabwehrregiment 2, hatte vom Zeitpunkt seiner Aufstellung im Juli 1956 bis zu seiner Auflösung 1994 eine bewegte 36-jährige Geschichte hinter sich gebracht. Viele Soldaten, Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, Berufs-/Zeit- und wehrpflichtige Soldaten hatten in dieser Zeit einen nicht immer leichten Dienst für ihr Land geleistet. Hier ein Versuch, diese Geschichte nicht nur in Fakten und Jahreszahlen kurz darzustellen. Menschen, Soldaten, Beamte und Angestellte haben diese Geschichte mit ihrem Dienst geschrieben. Wenn Sie interessiert sind, nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um sich diese Chronik zu Gemüte zu führen.

Die Geburtsstunde des Bataillons

Am 1. Juli 1956 war die Grenzschutzabteilung III/3 in ESCHWEGE angetreten, um den Beamten, die sich für den Dienst in der Bundeswehr entschieden haben, die Ernennungsurkunden mit ihrem militärischen Dienstgrad und der Zugehörigkeit zur Waffengattung auszuhändigen. Das Kaderpersonal für das "Flugabwehrartilleriebataillon 2" wurde verpflichtet, der Aufbau konnte beginnen.

Der Aufbau

Schon am 9. Juli 1956 erfolgte die Verlegung des Bataillons mit ca. 200 Mann in seinen neuen Standort nach UNNA/Westfahlen in die Kaserne "An der Iserlohner Straße" (auch "Nachrichten-Kaserne" genannt). Im August trafen die ersten M 16 ein, ein Halbkettenfahrzeug mit dem Vierlings MG 12,7 mm (Cal 50).
Mit 28 ehemaligen Wehrmachtssoldaten, die in die Bw eingtreten waren und auf deren Niveau gebracht werden mussten, begann die erste Grundausbildung, danach erfolgte die Ausbildung in den speziellen Funktionen, so war der Rest des Jahres, so wie die ersten beiden Monate 1957 voll der Weiterbildung des Kaders und der Ausbildung der Rekruten gewidmet.
Das Jahr 1957 begann schon gegen Ende des Monats Februar mit dem Ernst des soldatischen Lebens. Erstes Schulgefechtsschießen mit Handwaffen auf dem Truppen-Übungs-Platz (TrÜbPl) DAADEN und zu Beginn des März verlegen Teile des Bataillons zum Fla-Schießplatz nach TODENDORF, um dort das erste Flugzielschießen mit dem M 16 durchzuführen. Gleichzeitig wurden die ersten FlakPanzer M 42, ein Vollkettenfahrzeug mit 40mm Zwillingskanone in UNNA angeliefert. Diese Waffe war für die kommenden über 20 Jahre die Waffe der Heeresflugabwehr-Verbände.
Das nächste Schießen gegen Flugziele in TODENDORF, jetzt mit M 16 und M 42 fand im September dieses Jahre statt. In dieser Zeit erhielt das Bataillon auch das Radarrundsuchgerät TPS 1D, damit wurde der Luftraum überwacht, feindliche Flugziele geortet und die Truppe rechtzeitig gewarnt.

Der Militärische Alltag

Im Verlauf des Jahres 1958 kehrte immer mehr ein militärischer Alltag ein. Ausbildung, Weiterbildung, Sport, Übungen und Wettkämpfe aller Art, Technischer Dienst, Truppenbesuche hoher Vorgesetzter und Gäste, TrÜbPl-Aufenthalte auf allen Plätzen der Republik, später auch im Ausland, mit Schul- und Gefechtsschießen. Namen wie TODENDORF, PUTLOS, MUNSTER NORD/SÜD, DAADEN, BAUMHOLDER, MÜNSINGEN, SENNELAGER, später SALTO-DI-QUIRRA, werden viele von uns noch nicht vergessen haben. Ebenso wie große Gefechtsübungen auf Heeres,- Korps,- Divisions- und Brigadeebene, wie beispielsweise: "Panthersprung", (Febr. 64), "Blauer Wacholder" (Dez. 68), "Großer Rösselsprung" (Sept. 69), "Standhafte Chatten" (Sept. 67) und "St-Georg" erste Gefechtsübung mit FlakPz GEPARD, (Sept. 80). All das prägte jetzt das soldatische Leben. Sie sind so häufig, dass die Aufzählungen den Rahmen dieser Chronik sprengen würden.

Highligths-Außergewöhnliches-Anekdoten-Besonderheiten der folgenden Jahre

Am 01.12.58 wurde das Bataillon der 7. Division unterstellt und war ab sofort Flugabwehrarilleriebataillon 7. Im März 1959 wurde es vorübergehend FlaArtBtl 11, um im August 1959 wieder und letztendlich Flugabwehrbataillon 2 zu werden.
Dieser militärische Alltag wird – nicht ganz überraschend – von einem Ereignis unterbrochen, das uns klar vor Augen führt, wozu und weshalb wir letztlich unseren Dienst hier leisten:
„Niemand beabsichtigt in Berlin eine Mauer zu bauen“, versprach Walter Ulbricht, DDR-Ministerpräsident noch vor Wochen in einer Rede. Am 13. August 1961, in einer Nacht- und Nebelaktion, überraschte er die Welt. Er ließ die Mauer bauen. Im Verlauf der Krise standen sich die Panzer der USA und der UDSSR am Checkpoint-Charlie bedrohlich gegenüber. Das Bataillon befindet sich in Todendorf zum Flugzielschießen und wird im Rahmen der Alarmierung und herstellen der Einsatzbereitschaft zurück in den Standort nach Niederlahnstein verlegt. Eisenbahntransport-Kapazitäten stehen nicht zur Verfügung, das Btl verlegt deshalb im Eilmarsch zurück. Unsere FlaPanzer M 42 haben einen „Wassersack“ im Motorraum, der eine Filterfunktion hat. Ist dieser Sack verstopft, bleibt der Motor stehen. Der Sack wird in ca 10 Minuten gereinigt und weiter geht’s. So bleibt im Verlauf des Marsches ein Panzer nach dem anderen stehen, die geordnete Kolonne löst sich so nach und nach auf. Im Bestreben, wieder den Anschluss zu gewinnen, donnern die M 42, die immerhin eine Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h erreiichen konnten, über die Autobahn. Ich selbst sah, wie überholte Busse rechts ran fuhren und ihnen ein völlig aufgelöster, bleicher Fahrer entstieg, vor Schreck, plötzlich von einem Panzer überholt zu werden. Wir fuhren direkt in einen Verfügungsraum. Der weitere Verlauf der Krise ist mir nicht mehr gegenwärtig, irgendwann wurde der Alarmzustand beendet, langsam findet die Truppe zum Truppenalltag zurück.
Es wurde der 2.PzGrenDiv unterstellt. (in der Zeit vom 01. Oktober 1970 bis 31. August 1980 der 2. Jägerdivision). Am 25.08.59 verlegte das Bataillon von UNNA nach NIEDERLAHNSTEIN in die "Deines-Bruchmüller-Kaserne". Anfang September 1961 nach FRITZLAR in die "Georg-Friedrich-Kaserne" und am 01. Juli 1971 in seinen endgültigen Standort nach KASSEL in die "Hindenburg-Kaserne".

Die Kuba-Krise im Oktober 1962

Mir ist nicht bekannt, es ist auch nicht in Erfahrung zu bringen, ob die Bw im Fall der Kuba-Krise im Oktober des Jahres 1962 per NATO-Alarmsystem alarmiert wurde. In der Kuba-Krise stand die Welt ganz nah am Rande eines Atomkrieges der beiden großen Militärblöcke der Welt, der NATO und des Warschauer Paktes. Ich meine, mich erinnern zu können, dass unsere FlaPanzer, M 42 aufmunitioniert und startbereit in den Stellungen des Schießplatzes standen. Auch für die Handwaffen waren teilgeladen. An eines kann ich mich aber ganz genau erinnern, noch nie hingen die Soldaten aller Dienstgrade so in Trauben an den Radios, um die bangenden Nachrichten zu verfolgen. Als die Nachricht kam: die Krise ist abgewendet, klangen Jubelschreie aus allen Blocks und die Kameraden lagen sich in den Armen. Die Militärpfarrer organisierten sogleich einen gemeinsamen Dankgottesdienst, noch nie war ein Militärgottesdienst so gut besucht.

Ein Wappen, ein zusätzliches Waffensystem und die Truppenfahne für das Bataillon

Das vom Gefreiten Heimann entworfene Wappen der "BrigFlaBttr.50" wurde am 12. November 1962 offizielles Bataillonswappen. Im Oktober 1964 wurde die ehemalige BrigFlaBttr 50 als 4. Batterie in das FlaBtl 2 eingegliedert. Die alte 4. Batterie wird neue 5./- und ist mit der radargesteuerten Flak-Kanone 40 mm L 70 ausgerüstet.
In Münster/Westfalen wurde am 17. Mai 1965 vom Bundesminister der Verteidigung dem Bataillon die Truppenfahne verliehen und nach Fritzlar verbracht.

Ofw Rainer Wottrich erhielt am 21.10.65 vom Bundesminister der Verteidigung eine Anerkennungsurkunde mit einer Geldprämie für die Entwicklung eines Fla-Auswertewagens, der so für alle FlaVerbände des Heeres gebaut wiurde.

Erste Mobilmachungsübung, 10-jähriger Geburtstag

1965: Vom 02. – 23. November führte das Bataillon seine erste Mobilmachungsübung in Verbindung mit dem FlaSchießplatz-Aufenthalt TODENDORF durch. Mit Feldparade, Platzkonzert und "Tag der offenen Tür" feierte das Bataillon zu Beginn Juli 1966 seinen 10-jährigen Geburtstag.

Die Tschechoslowakei - Krise im Sommer 1968

("Informationen auzugsweise aus dem Entwurf des Buches:"Grenzpolizeiliche und militärische Reaktionen im Westen auf die Besetzung der CSSR durch den Warschauer Pakt, von Rainer Peter OTL a.D. mit dessen freundlicher Genehmigung.")
Die Warschauer-Pakt-Armeen besetzten die Tschechoslowakei, es wurde befürchtet, dass diese Armeen die Grenze zum Westen überschreiten könnten. Diesmal liegen Erkenntnisse vor, dass die NATO- Alarmmaßnahmen nach dem NATO-Alarmsystem ausgelöst hat, um die Einsatzbereitschaft der NATO-Truppen drastisch zu erhöhen. Am 23. August kurz vor Mitternacht, erreichte der erste Alarmbefehl das Bataillon. Die materielle Einsatzbereitschaft der Fla-Waffen lässt zu wünschen übrig. Es werden umgehend Maßnahmen dagegen ergriffen. Das Btl soll vom 02. bis zum 29. Sept. nach Todendorf zum Scharfschießen verlegen. Auf Antrag um eine Entscheidung wird am 30. August entschieden, dass FlaBtl 2 trotz Krisensituation nach Todendorf verlegt. So verbrachte das Fla Btl 2, mit Ausnahme der 4.,der GA-Bttr und 5.,der L 70 Batterie, im erhöhten Alarmsand auf der Schießbahn im Todendorf. Das Schießprogramm wurde dennoch absolviert. Zurück im Standort, wurde eine erhöhte Einsatzbereitschaft aufrecht erhalten, bis Mitte Oktober der Alarmzustand aufgehoben werden konnte, weil politisch abgesichrt ist, dass eine Grenzüberschreitung, als ein Angriff auf den Westen nicht erfolgt.

Besondere Vorkommnisse


Ende August 1969 hatte das Bataillon ein "Besonderes Vorkommnis" zu melden, das in den Medien ein bundesweites Echo auslöste: Ein "Waffen- und Geräteunteroffizier" (WuG) flüchtete mit einem VW-Kübel und zahlreichen Handwaffen in die DDR. Der Unteroffizier wurde von Soldaten der Grenztruppen in's Hinterland abgeführt, seine Geisel, ein Kamerad aus dem Btl kehrte unversehrt nach FRITZLAR zurück.

Ein F 104 STARFIGHTER stürtzte am 05. Mai 1970 westlich GEISMAR bei FRITZLAR ab. Die 1. Batterie sowie die SanGruppe rückten zu Absperr- und Bergungsarbeiten aus. Eine Hilfeleistung für den Piloten war nicht mehr möglich. Weitere Menschen kamen zum Glück nicht zu Schaden.

Neuer, zusätzlicher Fla-Schießplatz: SALTO DI QUIRRA auf Sardinien

Das Flugabwehrbataillon 2 verlegte mit einer Führungsgruppe und der 4. Batterie als erster Verband der Heeresflugabwehrtruppe der Bundeswehr vom 09. – 17.09.1972 auf dem Luftweg zum NATO-Schießplatz SALTO DI QUIRRA auf Sardinien zum Flugzielschießen.

Der Fla-Raketenzug und andere Aktivitäten

Januar 1974

Die 1. Batterie stellte einen FlaRakZug auf. Die Ausbildung erfolgte an speziellen Simulatoren die bereits im August 1973 geliefert wurden. Die Schießausbildung der „FlaRaketen-Unteroffiziere erfolgte in FORT BLISS, TEXAS, USA.

Tag der Schüler - Tag der offenen Tür

Am 18. November 1974 veranstaltete das Bataillon zusammen mit dem Jägerbataillon 42 in der Wittich-Kaserne einen "Tag der Schüler". 530 Schülern aus Kassel und Umgebung wurden sowohl Waffen und Gerät des Btl, als auch das Leben der Soldaten vorgestellt und erläutert. Das 20-jährige Bestehen des Bataillons wurde am 01. Juli 1976 gebührend gefeiert mit Appell – Sportfest - "Tag der offenen Tür", einem Bataillonsball und dem "Großen Zapfenstreich".
Das FlaBtl 2 und der Polizei-Motor-Sportclub Kassel schlossen miteinander eine Patenschaft ab.

17 Jahre Patenschaft zwischen Flugabwehrregiment 2 und dem Polizei-Motor-Sportclub Kassel e.V.

Die Auflösung des Fla Rgt 2 ist Anlass genug, auch einmal einen Blick auf die Geschichte des Patenverbandes zu werfen und Rückschau zu halten auf die Entstehung unserer Patenschaft. Das Flugabwehrartilleriebataillon 2 wurde am 2. Juli 1956 in Unna/Westfahlen aufgestellt. In einem feierlichen Appell übernahm damals Oberstleutnant Eberhard Lüdecke als erster Bataillonskommandeur den Verband mit ca. 200 Offizieren und Unteroffizieren, die überwiegend aus der Grenzschutzabteilung III/3 in Eschwege stammten. Am 8. März 1957 traf der erste Flugabwehrkanonenpanzer M 42 ein. Dieses Flugabwehrgeschütz sollte 23 Jahre lang die Standartwaffe des Bataillons bleiben. Das Bataillon zählte damals, nachdem die ersten Wehrpflichtigen einberufen worden waren, insgesamt 800 Soldaten in 6 Batterien. Der Polizei-Motor-Sportclub Kassel wurde am 9. Januar 1959 von etwa 15 Polizeibeamten gegründet mit dem Ziel, künftig an internationalen Polizeisternfahrten teilzunehmen. Heute zählt der Club ca. 250 Mitglieder. Die Kradstaffel und die Märchengruppe des PMS sind weit über die Grenzen Deutschlands bekannt. Am 22. September 1961 kam das Bataillon nach Fritzlar. Hier wurden die ersten Beziehungen zum PMS geknüpft. Nachdem das Bataillon 1972 von Fritzlar nach Kassel verlegt hatte, wurden diese Verbindungen anlässlich der 27. internationalen Polizeisternfahrt 1972 nach Kassel über die Fahrschulen des FlaBtl 2 und des Jägerbataillon 42 vertieft. Der damalige Fahrschulleiter des FlaBtl 2, Oberleutnant Sauerwald und Polizeihauptmeister Bender vom PMS verstanden es, durch Kameradschaft, gegenseitiger Hilfe und wechselseitigem Verständnis, die Voraussetzung für eine Patenschaft zu schaffen. Im Jahre 1976 wurden die Patenschaftsurkunden zwischen dem Polizeidirektor Schalles, damals 1. Vorsitzender des PMS und dem damaligen Kommandeur des FlaBtl 2, Oberstleutnant Schröder, ausgetauscht. Auch nach Umgliederung zum FlaRgt 2 am 29. Mai 1979 und der damit verbundenen Ausstattung mit dem Waffensystem „Gepard“, traf man sich bei den verschiedensten Festen, wie z.B. zum traditionellen Oktoberfest, zu gesellschaftlichen Ereignissen, Kommandoübergaben, Dienstjubiläen und zu sportlichen Veranstaltungen, nicht zu vergessen die internationalen Musikfeste im Auestadion, die Orientierungsfahrten des PMS und die 14tägigen Sportkreissitzungen in den Kantinenräumen bei Dietmar Bauhs. Dabei sind über die offiziellen Kontakte und gesellschaftlichen Veranstaltungen hinaus viele persönliche Freundschaften geschlossen worden. Mancher Angehöriger des FlaBtl 2 ist mittlerweile Mitglied im PMS. Dies erleichterte und förderte die gegenseitigen Beziehungen. Die Patenschaft wurde verstanden in dem Bewusstsein , dass „Männer der inneren und äußeren Sicherheit „zusammenhalten". Allem Kommandeuren, Offizieren, Unteroffizieren, Mannschaften und Mitarbeitern der Verwaltung sei hier nochmals Dank gesagt für die schönen Stunden der Zusammenarbeit.
Der Vorstand des PMS – Kassel e.V.
24. September 1993

Die Modellbaugruppe des Flugabwehrbataillons 2

Übergabe des Reinerlöses aus der Modellbau-Ausstellung

General Jörgens, StvDivKdr und KdrDivTr der 2.PzGrenDiv.

Die Modellbaugruppe im Flugabwehrbataillon/- Regiment 2

Die Modellbaugruppe des Flugabwehrbataillons 2 wurde am 01. Juni 1976 von Lutz Schwarzbürger und Peter Hoß mit dem Ziel gegründet, anderen Hobby-Modellbauern und interessierten Soldaten eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen.Seitdem trafen sich die am Modellbau interessierten Kameraden einmal wöchentlich nach Dienst im selbsteingerichteten Hobby-Raum im Dachgeschoß der 5. Batterie, aus der später die 8.Batterie wurde. Die Gruppenabende wurden vorwiegend genutzt für Erfahrungsaustausch, Filmvorführungen, Planung. Besprechung, Vorbereitung und Durchführung von Vorhaben, wie z.B.
- Fahrt zur Hobby - und Spielwarenmesse in Nürnberg
- Teilnahme an Modellbau-Ausstellungen befreundeter Vereine und Clubs
- Besuch von Museen, etc.
Zum festen Stamm gehörten folgende Soldaten:
Peter Hoss, Lutz Schwarzbürger, Eberhard Welz, Mathias Prockl, Rolf Moll, Rolf Ludwig
zu denen dann weitere Soldaten dazu kamen, wie
Joachim Spier, Dietmar Kahlenberg, Franz Wassermann, Manfred Schobert
Das Foto zeigt die Modellbaugruppe FlaBtl 2 und weitere interessierten Kameraden im Juni 1977 bei Besichtigung der Lehrsammlung gepanzerte Kampftruppen in MUNSTER vor einem ausgestellten Jagdpanther aus dem II. Weltkrieg

Bei folgenden Veranstaltungen hat sich die Modellbaugruppe der Öffentlichkeit vorgestellt:
*Modellausstellung als Programmpunkt beim Tag der offenen Tür in der Hindenburg-Kaserne am 4. September 1976
*Modellbau-Ausstellungen in den Jahren 1977 und 1978 in der Hindenburg-Kaserne in Kassel
*am 11. und 12.Juni 1977
*am 28. und 29. Oktober 1978

Bild oben: Übergabe des Reinerlöses aus der Modellbau-Ausstellung vom 28./29. Oktober 1978 durch die Modellbaugruppe FlaBtl 2 an den Vorsitzenden des Kuratoriums Aktion für Behinderte Stadt und Landkreis Kassel e.V. Herrn Brigadegeneral Karl-Heinz Jörgens den stellvertretenden Divisionskommandeur und Kommandeur der Divisionstruppen 2.Panzergrenadierdivision in der Bildmitte, von links Stabsunteroffizier Eberhard Welz, Leutnant Peter Hoß und rechts neben General Jörgens, die Stabsunteroffiziere Lutz Schwarzbürger und Mathias Prockl

* Ausgestaltung des "Tages der Heeresflugabwehrtruppe" am 14. Februar 1978 anlässlich der von der 2.PzGrenDiv organisierten Veranstaltung "die Bundeswehr zu Gast im Kaufhof"
* Teilnahme an der Modellbau-Ausstellung des Plastik-Modellbauverein Frankfurt e.V. am 04. und 05. März in Frankfurt
* Weitere Termine von Modellbau-Ausstellungen der Modellbaugruppe FlaBtl 2 in der Hindenburg-Kaserne in Kassel, mit Teilnehmer aus der gesamten Bundesrepublik, Belgien, Niederlande und Dänemark
* am 08. und 09. März 1980
* am 15. April 1984
* am 19. und 20. April 1986

Es ist zu erwähnen, dass die Rein-Erlöse der Modellbau-Ausstellungen, z.B. Spenden statt Eintritt, Verlosung und Versteigerungen von gespendeten Modellen, der Aktion für Behinderte Stadt und Landkreis Kassel e.V. für einen gemeinnützigen Zweck zur Verfügung gestellt wurden.     Mit dem Ausscheiden von Manfred Schobert aus der Bundeswehr 1986 fand sich kein Nachfolger für die Führung und Fortsetzung der Modellbaugruppe.  

1993 kam aus dem Panzerbataillon 44 Göttingen, ein neuer engagierter Modellbauer zum PzFlaRakBtl 300 nach Fuldetal-Rotwesten. Vielleicht hat er die Ausstellungen der Gruppe Fla 2 die Jahre davor besucht und hat sich da inspirieren lassen. Bereits im November 1993 prä-sentiert OFw Manfred Duntemann seine Modelle erstmals einer interessierten Öffentlichkeit. Er sammelt Spende zugunsten der Deutschen Kinderkrebshilfe. Modellmäßig kann er eine ganze Armee aufmarschieren lassen.

Bis September 2005 organisiert Duntemann sieben große Modellausstellungen. Seine Abschiedsausstellung, die 7., zeigt er im Rahmen eines „Tag der offenen Tür“ anlässlich der Außerdienststellung des PzFlaBtl 300 in Fuldatal-Rohtwesten, der Fritz-Erler-Kaserne. Über 20.000 Gäste besuchen seine, mittlerweile weit über die Grenzen Fuldatals hinaus bekannte Ausstellung. Er verfügt mittlerweile über 17.000 Modelle und über ein „Sammler-Konto“ von 150.000 €, die er der Deutschen Kinderkrebshilfe stiftet. Bundespräsident Horst Köhler zeichnet ihn dafür mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus.

Hoher Besuch am 28. Oktober 1979: General Jörgens, StvDivKdr und KdrDivTr der 2.PzGrenDiv. und Vor-sitzender des Kuratoriums „Aktion für Behinderte in Stadt und Land Kassel. Links: Lt Peter Hoss, Leiter der ModellbauGruppe und der Ausstellung in der Hindenburg-Kaserne (Mit Genehmigung des OTL a.D. Peter Hoss: K.H. (www.peterhoss.de/fla2.html)    

Unteroffiziere hatten in ihrer Freizeit für den Arbeiter-Samariterbund einen ausgesonderten VW-Bus zu einem voll einsatzbereiten Behinderten-Taxi ungebaut. Der Bus wurde am 06.09.1978 in einer kleinen Feierstunde an die Samariter übergeben.

Die neue Zeit bricht an

Am 29. Mai 1979 wurde das Flugabwehrbataillon 2 in Flugabwehrregiment 2 umbenannt und entsprechend der Heeresstruktur 4 umgegliedert. Künftig bestand das Regiment aus einer Stabs- (1./-) und einer Versorgungsbatterie (8./) sowie 6 Flak-Batterien (2./- bis 7./-), die im Einsatz den FlaKampfverbänden 21 und 22 unterstellt waren.
04. Oktober 1979: Die lange ersehnten ersten neuen FlakPanzer "GEPARD" trafen in der Hindenburg-Kaserne ein und wurden gebührend empfangen. In den Folgemonaten häuften sich die Besuche hoher Vorgesetzter und prominenter Politiker beim Regiment, die sich über das neue Waffensystem und dessen Einsatz informieren wollten.

Das Jahr 1980 war das Jahr des "GEPARD", erstes Flugabwehrschießen in Todendorf im Mai. Erste Volltruppenübung im September anlässlich der Heeresübung "Sankt Georg" und erstes Gepard-Schießen in Saldo Di Quirra November 1981. In Anerkennung seines überdurchschnittlichen Leistungsstandes u.a. in der Truppen- und Führer-Ausbildung, seines guten Betriebsklimas, der kontinuierlichen Nachwuchswerbung sowie seiner Verdienste bei der Betreuung behinderter Menschen, erhielt das Regiment am 05. Juli 1982 vom Kommandierenden General des III. Korps, die "Korpsmedaille III. Korps" als Bestpreis. HFw Eugen Kümpel, Batteriefeldwebel der VersBttr 8/,- erhielt im Dezember 1982 die "Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" für seinen vorbildlichen Einsatz für in Not geratene Menschen.
Zum 01. Januar 1983 führte die Bundeswehr die Spitzendienstgrade "Stabsfeldwebel" und "Oberstabsfeldwebel" ein. Die ersten StFw im Regiment wurden HFw Helmut Kanngießer und HFw Kurt Häußner. Am 30. März 1983 erhielt StFw Kanngießer als erster Soldat des Rgt das "Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold"; StFw Häußner erhält diese Auszeichnung als zweiter Soldat des Rgt im November 1985.
Am 27. Oktober 1983 war der katholische Militär- und Erzbischof von Bamberg - Dr. Elmar Maria Kredel zu Gast beim Regiment

Eine weitere Patenschaft, der Hessische Rundfunk in der HBK

Zwischen dem Flugabwehrregiment 2 und dem belgischen Flugabwehrbataillon 35 A wurde eine Patenschaft begründet. Das war im Oktober 1984. Bereits im November wurde das Offizeirkorps und Vertreter des Unteroffizierkorps des Rgt Gast in SPICH, es folgen regelmäßig gegenseitige Besuche, gemeinsame Sportveranstaltungen und Übungen. (SPICH ist Stationierungsort des belgischen FlaBtl 35 A). Der „Hessische Rundfunk“ übertrug am 01. September 1985 von der Hindenburg-Kaserne aus eine Diskussion mit den Soldaten zu den Themen: "Wehrdienst für Frauen, "Desereure im 2. Weltkrieg" und "Gammeldienst in der Bundeswehr". Es war eine Livesendung.

"Wenn der Vater mit dem Sohne.."

Zum 01. April 1986 wurde der Gefreite Jochem Häußner, Sohn des StFw Kurt Häußner Unteroffizier. Damit trat der seltene Fall ein, dass zugleich aus einer Familie mit dem Sohn der jüngste-, und dem Vater der älteste Unteroffizier in einem Verband dienen. In ihrer Rubrik "Menschen unserer Stadt" berichtete die "Hessisch-Niedersächsische Allgemeine Zeitung" (HNA) über diesen etwas außergewöhnlichen Fall.

Gäste – Besuche - Gegenbesuche

Vom 13. bis 20. Juni 1986 weilte eine Delegation der schwedischen Heimwehr als Gast in der Hindenburg-Kaserne (HBK). Am 21. November besuchten Offiziere der "ROYAL AIR FORCE" die Fla in der HBK. Vom 30. Juni bis 02. Juli feierte das Regiment sein 10-jähriges Bestehen mit einem Staffellauf von SPICH nach KASSEL, einem Sportfest – Regimentsball – Frühschoppen mit Platzkonzert.

Die Deutsche Einheit – und ihre Folgen

Die Deutsche Einheit war mit dem Fall der Mauer wieder hergestellt. In absehbarer Zeit wurde die NVA von der Bundeswehr übernommen. Am 15 Juni 1990 besuchen Offiziere des Rgt zur Verbindungsaufnahme das FlaRakRgt 11 in Weissenburg, ein Gegenbesuch erfolgte am 13. Juli beim Rgt in Kassel. Am 03. Oktober wurde die NVA durch die BW übernommen. Ein Ausbildungs- und Unterstützungsteam des Rgt war vom 03. bis 31. Oktober in ERFURT beim FlaRakRgt 4. Veteranen der sowjetischen Armee aus Jaroslawl waren vom 11.-18. November 1991 in Kassel zu Gast und besuchen dabei auch das FlaRegiment. Der RgtKdr nam am 02. Jan. 1992 an der Vereidigung der 252. Russischen FlaRakBrig in GERA teil. Es folgen weitere Besuche und Gegenbesuche bei der, bzw. durch die russische(n) FlaRakBrig in GERA und beim MIG 29 Geschwader in PRESCHEN. Wer hätte das noch vor einem Jahr jemals für möglich gehalten? In Bonn wurde entschieden, dass die 2.PzGrenDiv in KASSEL aufzulösen war, damit auch das Flugabwehrregiment 2. Am 24. September 1993 fand in TODENDORF auf der Schießbahn A anlässlich der Außerdienststellung des Regiments ein Nachtschießen bei strömenden Regen mit allen FlakPz GEPARD statt. Auf der Tribüne hatten viele Gäste, darunter auch zahlreiche "Ehemalige" Platz genommen. Die Truppenfahne des Regiments wurde "eingeholt". Ab dem 25. September 1993 war das Flugabwehrregiment 2 kein aktiver Truppenteil mehr. 31. März 1994: Das Regiment war "abgewickelt" und aufgelöst, die Hindenburg-Kaserne vom Auflösungskommando verschlossen. Das stolze Flugabwehrregiment 2 gab es nicht mehr.

Die Standorte

09.07.1956 - Unna - "An der Iserlohner Straße" (auch Nachrichten-Kaserne)
24.08.1959 - Niederlahnstein - Deines–Bruchmüller–Kaserne
22.09.1961 - Fritzlar - Georg–Friedrich–Kaserne
01.07.1971 - Kassel - Hindenburg–Kaserne

Die Kommandeure

Bataillons-Kommandeure:
01.07.1956 – 31.08.1958   OTL Lüdeke
01.09.1958 – 30.09.1969   OTL Röper
01.10.1959 – 31.01.1962   Major v. Kortzfleisch
01.02.1962 – 31.03.1965   OTL Boller
01.04.1965 – 31.03.1968   OTL Läpple
01.04.1968 – 31.03.1971   OTL Wernicke
01.04.1971 – 31.03.1974   OTL Garbisch
01.04.1974 – 31.12.1977   OTL Schröder
01.01.1978 – 31.03.1979   OTL Kassebohm

Regiments-Kommandeure:
01.04.1979 – 01.10.1983   OTL Goedeckemeyer
01.10.1983 – 30.09.1985   OTL Strobl
01.10.1985 – 14.10.1987   OTL Kaltenbach
16.10.1987 – 31.03.1991   OTL Peters
01.04.1971 – 31.03.1974   OTL Garbisch

01.04.1991 – 31.03.1993   OTL Patzki
01.04.1993 – 31.03.1994   OTL Mehlmann

Kurt Häußner

Als Anlage einige Bilder unserer Kommandeure

OTL Lüdeke
01.07.1956 – 31.08.1958
OTL Röper
01.09.1958 – 30.09.1969

Major v. Kortzfleisch
01.10.1959 – 31.01.1962

OTL Boller
01.02.1962 – 31.03.1965

OTL Läpple
01.04.1965 – 31.03.1968

OTL Wernicke
01.04.1968 – 31.03.1971

OTL Garbisch
01.04.1971 – 31.03.1974

OTL Goedeckemeyer
01.04.1979 – 01.10.1983


OTL Peters
16.10.1987 – 31.03.1991
OTL Patzki
01.04.1991 – 31.03.1993

Kameradschaft der 
Ehemaligen Fla 2
Taktisches Zeichen
Flugabwehr